Alltag und Kindheit

    Harte Arbeit oder Relaxen am Kamin?
    Brot, Bier und Lerchen? Was aßen und tranken die Leute?
    Rüstung, Kittel, Rock - was trug man im Mittelalter?
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    Unterwegs im Mittelalter: Gaukler, Pilger und Kaufleute
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    Kindheit im Mittelalter

    Wie jemand seine Kindheit im Mittelalter verbrachte, hing noch viel mehr als heute davon ab, in welche Familie er oder sie geboren wurde. Kinder aus wohlhabenden Bürgerfamilien und Nachkommen von Adligen hatten ein ganz anderes Leben als die Kinder von armen Bauersleuten. Dazu war es ein großer Unterschied, ob man ein Junge oder ein Mädchen war.

    Allerdings musste man die Kindheit auch erstmal erreichen. Denn viele Babys starben schon, bevor sie ein Jahr alt waren. Auch danach war es nicht einfach, das Erwachsenenalter zu erreichen. Es gab viele unheilbare Krankheiten, die hygienischen Bedingungen waren schlecht und es gab auch Unfälle oder Brände, die zum Tod der Kinder führten.

    Kinder galten im Mittelalter als rein und unschuldig. Sie waren ein Geschenk von Gott - so sah es die Kirche und so sahen es auch die Gläubigen. Kinder galten aber auch als kleine Erwachsene.

    Es gab viele Kinder in den Familien - trotz der hohen Kindersterblichkeit. Denn die Bauern und einfachen Bürger mussten für Nachkommen sorgen, sie die Eltern später einmal versorgen konnten. Beim Adel oder den reicheren Bürgern war es wichtig, einen männlichen Nachkommen zu haben. Die Familie sollte fortbestehen.

    Zur Schule gingen nur die Jungen und auch nur die Söhne der reicheren Familien. In den Städten gab es mit der Zeit mehr Schulbildung, aber auch dort gingen längst nicht alle Kinder in die Schule.

    Es war üblich, dass die Babys lange gestillt wurden. Im Adel gab es dafür allerdings Ammen, also fremde Frauen, die dem Säugling die Brust gaben.

    Waren Kinder nicht artig, spürten sie oft die Rute. Das war ein Zweig, mit dem sie geschlagen wurden. Kinder sollten gehorchen und ihre Pflicht erfüllen.

    Die Kinder im Mittelalter spielten auch - je nach Herkunft mit einfachem Spielzeug wie Kreisel oder Murmeln, in den reicheren Familien auch mit Puppe oder Trommel.

    Allerdings war die Kindheit im Mittelalter kurz: Oft schon mit 6 Jahren mussten die Kinder arbeiten, zumindest wenn sie eben aus den ärmeren Schichten stammten. Dann halfen sie in der Landwirtschaft beim Säen und Ernten, wurden in den Bergbau geschickt oder mussten als Dienstboten oder Handwerker arbeiten.
     

    Alltag und Kindheit

    In dieser Wissensbox findest du alles zu den Themen Alltag und Kindheit. Wie war das Leben im Mittelalter? Was wurde gegessen und getrunken? Welche Kleidung trugen die mittelalterlichen Menschen? Wie war man unterwegs? Wie erging es den Mädchen? Und gingen die Kinder eigentlich in die Schule?