Auto, Bus und Bahn? Nicht im Mittelalter!
Wer im Mittelalter unterwegs war, konnte weder Auto, Bahn oder Flugzeug nehmen. Nicht einmal Fahrräder waren schon erfunden! Blieb also nur der Gang zu Fuß oder die Fahrt mit einem Pferdefuhrwerk! Reichere Adlige ritten auf dem Pferd an ihr Ziel.
Wer machte sich auf den Weg?
Gründe, um aufzubrechen, gab es viele. Pilger begaben sich auf eine Wallfahrt, um Buße für ihre Sünden zu tun oder um Heilung von einer Krankheit zu bitten. Sie reisten an einen heiligen Ort. Während der Zeit der Kreuzzüge reisten viele Pilger bis nach Jerusalem. Aber auch Santiago de Compostela in Spanien mit dem Grab des Heiligen Jakob und Rom mit dem Grab des Apostel Petrus waren das Ziel vieler Christen.
Pilger trugen ein Abzeichen, das ihr Ziel zeigte. Wer nach Santiago wollte, hatte eine Jakobsmuschel. Das Palmblatt war das Zeichen für Jerusalem. Pilger reisten meist in Gruppen. Dennoch wurden sie häufig von Räuberbanden überfallen. Zu ihrem Schutz wurden ursprünglich die Ritterorden gegründet (siehe dazu: Was ist ein Ritterorden?).
Händler zogen von einer Stadt zur nächsten, um dort ihre Waren zu verkaufen. Im frühen Mittelalter war von den Straßen und Städten der Römer nicht mehr viel übrig. Im Hochmittelalter wandelte sich das langsam wieder, aber befestigte Straßen blieben bis in die Neuzeit die Ausnahme. Die Händler benutzten Handkarren, um ihre Waren darauf zu verladen. Sie brachten die Dinge in die Städte, die dort benötigt wurden.
Auch Gaukler zogen von einem Ort zum nächsten und boten ihre Unterhaltungskünste dar. Auf Jahrmärkten, bei Kirchfesten und bei Hochzeitsfeiern sangen und jonglierten sie, führten kleine Tricks vor und zeigten Akrobatik.
Reisende wie Pilger, Händler und Gaukler waren zudem die einzige Möglichkeit, Neuigkeiten aus der Ferne zu erfahren, denn es gab kein Nachrichtensystem - keine Fernseher und kein Radio, keine Zeitungen oder Zeitschriften!