Eine Kathedrale ist eine Kirche an einem Bischofssitz. Sie ist der typische Bau der Gotik. Man kann die Kathedrale auch als Gesamtkunstwerk der Gotik bezeichnen. Die Kirche Saint-Denis bei Paris gilt als die älteste gotische Kirche. Auch der Kölner Dom, den du links auf dem Foto siehst, ist eine Kathedrale, nämlich die des Erzbistums Köln.
Stilmerkmale
Die Stilmerkmale der Gotik sind in den Kathedralen gut zu erkennen. Dazu gehören der Spitzbogen, das Kreuzrippengewölbe, das Strebewerk und das Maßwerk (siehe auch: Was ist Gotik?).
Auffallend an den Kathedralen ist oft ihre Höhe. Sie streben wahrlich gen Himmel. Meist überragen die Kathedralen in einer Stadt die anderen Gebäude um Längen. Getragen werden die Bauten von Steinsäulen, Pfeilern und spitzen Bögen. So waren sie sehr tragfähig.
Wie baute man Kathedralen?
Um in die neuen, Schwindel erregenden Höhen bauen zu können, ersann man auch neue Baumethoden. Schon früher standen die Maurer auf Gerüsten aus Holz, doch nun gab es auch Hebekräne, die in die Mauern und Türme eingebaut wurden. Mit einer Handwinde wurden die Steine nach oben transportiert.
Es waren auch nicht mehr die Mönche, die ihre Kirchen selber bauten wie zur Zeiten der Romanik, sondern es gab nun Maurer und Steinmetze. Diese gehörten zu den angesehensten Berufen im hohen und späten Mittelalter.
Bis zum 14. Jahrhundert waren die Bauhandwerker in so genannten Bauhütten organisiert. Die Mitglieder waren an eine Hüttenordnung gebunden und verpflichteten sich zur Geheimhaltung aller Methoden, die beim Bau einer Kathedrale angewendet wurden. So wurden die Mitglieder einer Bauhütte oft zu einer verschworenen Gemeinschaft.
Bis zu sieben Jahre dauerte die Lehrzeit. Der Hüttendiener (Lehrling) musste mindestens 14 Jahre alt und getauft sein. Wer besonders talentiert war, konnte bis zum Baumeister aufsteigen.