Zeichnungen in Büchern
Im Mittelalter schmückte man die Bücher mit Zeichnungen. Die Bücher wurden ja alle per Hand abgeschrieben, weil es noch gar keinen Buchdruck gab. Diese Miniaturen wurden in bestimmten Stilen gemalt, die sich mit der Zeit wandelten. Es gab kleine Bilder, die von Text umgeben waren, und ganzseitige Zeichnungen. Auch ausgeschmückte Initialen, also Anfangsbuchstaben eines Wortes, gehören zur Buchmalerei.
Ottonische Buchmalerei
Im hohen Mittelalter liegt die Zeit der ottonischen Buchmalerei. Die Ottonen regierten zwischen 918 und 1024. Vor allem im Kloster Reichenau entstanden in dieser Zeit viele ausgeschmückte Handschriften. Viele Bilder sind ganzseitig, manchmal ist das Bild in der Mitte geteilt. Die Bilder sind flächig und ohne räumliche Tiefe.
Gerne abgebildet wurden die Evangelisten (die Verfasser der Evangelien aus dem Neuen Testament der Bibel, also Matthäus, Markus, Lukas und Johannes), die jeweiligen Herrscher und Jesus (auf einem Thron oder von einem Heiligenschein umgeben, das nennt man Majestas Domini).
Romanische Buchmalerei
Auf die ottonische Buchmalerei folgte die romanische Buchmalerei. Die Romanik war der vorherrschende Kunststil zwischen 1000 und 1200. Nicht nur in der Architektur zeigten sich typische Merkmale, auch in der Buchmalerei gab es Veränderungen.
Vor allem große bebilderte Bibeln wurden nun in den Klöstern angefertigt. Schmückende Muster wurden gerne verwendet. Sehr gerne malte man nun Fabelwesen wie Drachen oder Mischwesen aus mehreren Tieren. Bekannte Handschriften aus dem deutschen Raum sind das Evangeliar Heinrichs des Löwen oder der Liber Scivias der Hildegard von Bingen.
Gotische Buchmalerei
Es folgte die gotische Buchmalerei (in Deutschland ab etwa 1300). Man erkennt ihn an besonders weich fallenden Gewändern und vielen Rundungen. Initialen wurden gerne mit Blättern und Ranken in Rot und Blau geschmückt.
Im Anschluss verlor die Buchmalerei mit der Erfindung des Buchdrucks langsam ihre Bedeutung.