Rundbögen und Gewölbe
Romanik nennt man einen Kunststil, der im Mittelalter in Europa vorherrschte. Es war der erste Stil, der als europäische Kunstepoche bezeichnet werden kann. Der Name stammt allerdings erst aus dem 19. Jahrhundert. Er bezieht sich auf die Nähe zur römischen Architektur. Wie dort wurde in der Romanik nämlich mit Rundbögen, Gewölben, Säulen und Pfeilern gebaut. Die Romanik verbreitete sich in ganz Europa, es gab aber auch regionale Besonderheiten.
Woran erkennt man romanische Gebäude?
Vor allem der Rundbogen ist ein typisches Stilmerkmal der romanischen Architektur. An ihm lassen sich romanische Bauten am einfachsten erkennen und von der Gotik unterscheiden, die ab dem 13. Jahrhundert der vorherrschende Stil wurde (und den Spitzbogen als Kennzeichen hat).
Romanische Gebäude erkennt man außerdem an dicken Mauern mit kleinen Fenstern. Sie wirken abweisend, mächtig und wehrhaft wie eine Festung. Immer häufiger baute man zwei Türme an die Kirche. Das nennt man Doppelturmfassade.
Der große Kirchenraum wird mit einem Gewölbe ausgestattet, das im Laufe der Zeit immer weiter gespannt wird.
Säulen werden häufig mit einem Würfelkapitell abgeschlossen. Es ist würfelförmig mit unten abgerundeten Ecken. Säulen und stützende Pfeiler wechselten sich ab (Stützwechsel).
Bauschmuck und Figuren wurde immer wichtiger. Man fertigte zum Beispiel große Triumphkreuze, Leuchter oder Madonnenfiguren.
Bekannte romanische Kirchen sind der Speyerer Dom, der Mainzer Dom und der Wormser Dom. Weitere Beispiele sind die Quedlinburger Stiftskirche, der Braunschweiger Dom und die Liebfrauenkirche in Halberstadt.
Romanik in der Kunst
Auch in der Buch- und Wandmalerei sowie bei Skulpturen spricht man von romanischem Stil. Typisch ist hier, dass die Abbildungen sehr viele Symbole zeigen. Skulpturen sollten nicht der Realität entsprechen, sondern einen starken Ausdruck zeigen, was sich in dramatischen Szenen oder Fratzen widerspiegelte. Eine bekannte Skulptur aus dieser Zeit ist der Braunschweiger Löwe, die Mitte des 12. Jahrhunderts entstand.
Merke: Die Romanik ist der vorherrschende Kunststil des Hochmittelalters, die Gotik der des Spätmittelalters. Der Übergang ist fließend.