Das Reich der Seldschuken
Das Heilige Land stand schon seit dem Jahr 637 unter Herrschaft der muslimischen Araber. Im 11. Jahrhundert waren nun türkische Seldschuken, die ebenfalls muslimischen Glaubens waren, nach Jerusalem vorgedrungen. Sie hatten ein großes Reich auf den Gebieten der heutigen Länder Irak, Syrien und Türkei aufgebaut. Anders als die Araber wollten die Seldschuken nicht, dass Christen ihre Gebiete durchquerten.
Bitte um Hilfe im Westen
Der Kaiser von Byzanz, Alexios I. Komnenos, bat im Westen um Unterstützung. So kam es im Jahr 1095 zum ersten Kreuzzug. Ihm sollten bis ins 13. Jahrhundert mehrere folgen. Die christlichen Länder in Westeuropa wollten das Heilige Land zurückerobern. Es kam zu mehreren Kriegen.
Die Kreuzfahrer hefteten sich ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter ihres Mantels. Es wurde zu ihrem Zeichen. Zum Motto wurde der Ausruf "Gott will es!" Die Muslimen bezeichneten übrigens alle Christen als "Franken", während die Christen alle Muslime "Sarazenen" nannten. Das Wort Kreuzzug wurde auch erst später üblich. Damals nannten die Menschen die Kreuzzüge Expeditionen oder Pilgerfahrten.
Auswirkungen der Kreuzzüge
Auch auf die Wirtschaft, den Handel und die Kultur hatten die Kreuzzüge Auswirkungen. Im Osten lernten die Kreuzfahrer so manche fremden Güter kennen, zum Beispiel Seide oder exotische Lebensmittel. Auch die Seife kam aus arabischen Ländern. Die Erkenntnisse der Araber in den Bereichen Mathematik oder Astronomie kamen nach Europa. Die italienischen Seestädte Venedig oder Genua wurden reich mit dem Handel. Die Geldwirtschaft setzte sich von Italien aus immer mehr durch. Die orientalische Kultur gelangte mit den Kreuzfahrern nach Westen.
Übrigens hat sich im Jahr 2000 Papst Johannes Paul II. dafür entschuldigt, dass die Christen bei den Kreuzzügen so grausam vorgegangen sind.
Mehr zu den Kreuzzügen erfährst du beim Hellen Köpfchen!