Ritterorden und Tempelritter
Zur Verteidigung des eroberten Heiligen Landes wurden ab etwa 1100 Ritterorden gegründet. Sie sollten die Pilger schützen, verwundete und kranke Kreuzritter pflegen und natürlich die heiligen Stätten schützen. Die Ritterorden verbanden zwei eigentlich getrennte Lebensweisen miteinander: die der Ritter und die der Mönche.
Die bekanntesten Ritterorden sind der Johanniterorden, der Templerorden und der Deutsche Ritterorden. An ihrer Spitze stand jeweils ein Hochmeister (oder Großmeister). Neben adligen Geistlichen gehörten meist auch nichtadlige Laienbrüder zum Orden. Die Ritter weihten ihr Leben Gott und lebten als christliche Gemeinschaft.
Die Tempelritter erkannte man an ihrem weißen Mantel mit rotem Kreuz. Der Templerorden wurde etwa 1118 von neun französischen Rittern gegründet. Das erste Haus der Templer soll auf dem Platz des Tempels Salomos gestanden haben, von dem die Bibel berichtet. So leitet sich ihr Name ab.
Viele Pilger kamen nach der Eroberung Jerusalems im Ersten Kreuzzug ins Heilige Land. Auf den Straßen von der Hafenstadt Jaffa bis nach Jerusalem wurden sie aber häufig von Räubern überfallen. Neben Armut, Keuschheit und Gehorsam verpflichteten sich die Templer vor allem dem Schutz dieser Pilger. Im Laufe der Zeit erwarb sich der Templerorden großen Reichtum. 1307 wurden die Templer vom französischen König Philipp IV. (dem Schönen) verfolgt und schließlich wurde der Orden aufgelöst und seine Güter den Johannitern übergeben.
Der Johanniterorden wurde 1099 gegründet, als die Kreuzfahrer Jerusalem erobert hatten. Er ging aus einem Pilgerspital in Jerusalem hervor, das es schon einige Jahre gab. Ab 1120 wurde die Bruderschaft in einen geistlichen Ritterorden umgewandelt. Ein schwarzer Mantel mit weißem Kreuz wurde zur Ordenstracht der Johanniter. Nach dem Rückzug aus dem Heiligen Land gründeten die Johanniter zunächst auf Rhodos, später auf Malta ihren Ordenssitz. Aus dem Orden entstanden später der evangelische Johanniterorden und der katholische Malteserorden.
Die Ritter des Deutschen Ordens trugen einen weißen Mantel mit einem schwarzen Kreuz. Kaufleute aus Bremen und Lübeck hatten zunächst ein Feldhospital gegründet, als die Stadt Akkon nördlich von Jerusalem von den Kreuzrittern belagert wurde. 1198 ging daraus der Ritterorden hervor.
Die Deutschritter gründeten im Nordosten Europas, im Baltikum, im Jahr 1230 sogar einen eigenen Staat. Zur Rolle des Deutschen Ordens bei der Ostsiedlung findest du weitere Informationen unter Was taten die deutschen Ritter im Osten?. Auch der Deutsche Orden existiert noch heute als christliche Ordensgemeinschaft.