Thomas von Aquin
Thomas von Aquin wurde um 1225 in Aquino (Italien) geboren und starb 1274. Er gehörte dem Orden der Dominikaner an, einem Bettelorden, der Anfang des 13. Jahrhunderts gegründet worden war. Er war also Mönch.
Thomas wurde zu einem bedeutenden Gelehrten der Kirche. Er ist ein Hauptvertreter der Scholastik. So nennt man eine wissenschaftliche Beweisführung, die Argumente für und gegen eine Behauptung sammelt und abwägt. Die Scholastik geht auf die Lehre des Aristoteles zurück.
Thomas im Kloster
Thomas war das siebte Kind des Grafen von Aquino. Schon mit 5 Jahren wurde Thomas von seinen Eltern ins Benediktinerkloster von Montecassino geschickt. Es war nämlich Tradition, dass das jüngste Kind ein geistliches Amt ausüben sollte. Als er 19 Jahre alt war, trat er in den Dominikanerorden ein. In diesem Bettelorden galt Armut als oberstes Gebot. Seine Familie war strikt dagegen und sperrte Thomas in den Schlossturm ein. Sie konnte ihn aber nicht umstimmen.
Nachdem Thomas freigekommen war, ging er nach Paris ins Dominikanerkloster. In Köln wurde er Schüler des Kirchenlehrers Albertus Magnus. Nur besonders einflussreiche Männer, die sich wissenschaftlich mit der Religion befassten, durften den Titel "Kirchenlehrer" tragen. Die katholische Kirche kennt 33 dieser Kirchenlehrer.
Thomas wird Kirchenlehrer
Auch Thomas selber wurde schließlich einer dieser Kirchenlehrer und lehrte in Paris, Rom und Orvieto. In Neapel baute er eine Dominikanerschule auf. Er verfasste so viele Schriften, dass er drei bis vier Sekretären gleichzeitig diktiert haben soll. Er versuchte, die Lehre von Gott, die Theologie, durch logisches Denken wissenschaftlich zu untermauern und zu begründen und so vom rein gefühlsmäßigen Glauben abzugrenzen.