Was passiert beim Ritterturnier?
Ein Ritterturnier war ein Wettkampf von mehreren Rittern.
Sowohl bei den Rittern als auch beim Volk waren solche Turniere sehr beliebt. Zu Beginn des Hochmittelalters waren Ritterturniere als Kampfübungen gedacht, später ging es vor allem um die Schau und Vorführung.
Friedlich beim Buhurt
Innerhalb eines Turniers gab es verschiedene Wettkämpfe. Beim Buhurt kämpften viele Ritter zum Schein gegeneinander. Es ging also eher friedlich dabei zu. Die Ritter wollten vor allem ihre Reitkunst zeigen. Es wurden nur stumpfe Waffen eingesetzt.
Gewimmel beim Turnei
Das sah beim "Turnei" anders aus. Auch hier kämpften viele Ritter gegeneinander, jedoch mit scharfen Waffen und dem Ziel zu siegen. Zwei Gruppen wurden ausgelost. Stoffbänder in verschiedenen Farben zeigten an, zu welcher Gruppe ein Ritter gehörte.
Mit dem Ruf "Hurta!" stürzten sich die Ritter aufeinander. Es wurde mit scharf geschliffenen Schwertern gekämpft und so kam es nicht selten zu schweren oder sogar tödlichen Verletzungen. Erst ab dem 13. Jahrhundert wurden Schwerter und Lanzen abgestumpft. Aus dem Wort Turnei entwickelte sich das "Turnier", unser noch heute gebräuchliches Wort für sportliche Wettkämpfe.
Der Zweikampf: Tjost
Es gab aber auch Zweikämpfe. Besonderer Beliebtheit erfreute sich der Tjost. Dabei ritten die beiden Gegner mit Lanzen aufeinander zu und versuchten dabei, den anderen mit der Lanze aus dem Sattel zu stoßen.
Fiel ein Ritter zu Boden, wurde der Kampf dort mit dem Schwert fortgeführt, bis einer der beiden Ritter siegte. Der Verlierer musste dem Sieger sein Pferd, seine Rüstung und seine Waffen überlassen. Oft musste er auch ein "Lösegeld" an den Sieger zahlen.
Auf dem Bild siehst du einen solchen Tjost. Einer der beiden Ritter wurde offenbar getroffen. Die Zuschauerinnen fiebern mit.