Den Vierten Koalitionskrieg 1806 kann man auch als Fortsetzung des Dritten Koalitionskrieges sehen, denn die verbliebene Koalition (ohne Österreich) kämpfte weiter gegen Frankreich. Ihnen, d. h. vor allem Russland, schloss sich nun auch Preußen an, das nach dem Ersten Koalitionskrieg neutral geblieben war.
Kriegsbeginn
Am 1. Oktober 1806 forderte der preußische König Friedrich Wilhelm III. Napoleon auf, seine Truppen hinter den Rhein zurückzuziehen. Das kam einer Kriegserklärung gleich. Am 9. Oktober kam es zu einem ersten Gefecht.
Schlacht von Jena und Auerstedt
Am 14. Oktober 1806 erlitten die preußischen Truppen in der Nähe von Jena und Auerstedt zwei schwere Niederlagen. Der preußische König floh mit seinem Hof nach Ostpreußen. Berlin wurde besetzt und am 27. Oktober zog Napoleon siegreich durch das Brandenburger Tor. Anschließend rückten die Franzosen weiter vor bis nach Polen.
Kontinentalsperre
Am 21. November 1806 erließ Napoleon die Kontinentalsperre. Großbritannien sollte durch eine Wirtschaftsblockade in die Knie gezwungen werden. Die englischen Schiffe konnten keine Häfen auf dem Festland mehr anlaufen. Der britische Handel mit Europa wurde durch die Sperre unterbunden.
Sein Ziel erreichte Napoleon jedoch nicht, denn Großbritannien erschloss sich neue Absatzmärkte in Nordamerika und litt kaum unter der Sperre. Die Wirtschaft auf dem Kontinent hingegen litt, zudem blühte der Schmuggel auf. Als Folge schloss Napoleon mehrere norddeutsche Küstengebiete an Frankreich an (er annektierte sie) und gliederte sie in den Rheinbund ein. Russland nahm auf Druck Napoleons an der Kontinentalsperre teil.
Franzosen in Ostpreußen
Inzwischen war es Winter geworden. Die Franzosen rückten weiter nach Osten vor, doch Hunger und Erschöpfung machten sich breit. So nahm man Winterquartier bei Warschau. 1807 drang Frankreich weiter nach Ostpreußen vor. Dort kam es bei Preußisch Eylau zu einer weiteren Schlacht gegen russische Truppen. Sie brachte kein eindeutiges Ergebnis. Im Juni erlitten die Russen eine Niederlage bei Friedland (in Ostpreußen).
Friede von Tilsit
Bei Friedland mussten sich die russischen Truppen geschlagen geben. Der Friede von Tilsit beendete nun den Vierten Koalitionskrieg. Russland und Preußen waren gezwungen, ihn am 7. Juli 1807 zu unterzeichnen. Russland wurde (wenn auch nur für kurze Zeit) zum Verbündeten Frankreichs.
Preußen am Boden
Mit der Niederlage endete Preußens Zeit als Großmacht vorerst. Es verlor fast die Hälfte seines Gebietes und musste hohe Kriegsentschädigungen leisten. Dagegen befand sich Napoleon auf dem Höhepunkt seiner Macht.