Die Bindung zwischen Wilhelm I. und seinem Berater und Kanzler Otto von Bismarck war stark gewesen. Der Kaiser vertraute seinem Kanzler und befolgte meist auch dessen Ratschläge. Doch sein Enkelsohn Wihelm II. und Bismarck konnten sich nicht leiden und lieferten sich von Anfang an eine Machtprobe. Der junge Kaiser wollte seine eigenen Entscheidungen treffen.
Wilhelm II. und Otto von Bismarck waren oftmals verschiedener Meinung
Der junge 29-jährige Kaiser wollte allein regieren und sich in seinen Entscheidungen keinesfalls vom Kanzler hineinreden lassen. Immer wieder gab es Themen, bei denen die beiden verschiedener Meinung waren. Vor allem am vom Bismarck geplanten verschärftenSozialistengesetz entzündete sich der Streit. Bismarck wollte noch härter gegen seinen politischen Gegner, die Sozialisten, vorgehen. Doch Wilhelm II. stimmte ihm in diesem Punkt nicht zu.
Bismarck gab auf
So kam es am Ende zu einem endgültigen Bruch zwischen den beiden. Bismarck zog sich aus der Politik zurück und gab sein Amt auf. Bekannt wurde diese Entscheidung durch ein beschreibendes Bild mit dem Titel "Der Lotse geht von Bord", das in einer englischen Zeitung erschienen war. Lange Jahre hatte Bismarck die politische Geschichte des Deutschen Reiches als Lotse mit zu verantworten gehabt. Jetzt verließ er endgültig das Schiff.