Zeitstrahl

    Dreikaiserbündnis

    1872

    1866 waren Österreich-Ungarn und 1870/71 Frankreich als Verlierer aus den Kriegen gegen Deutschland hervorgegangen. Russland im Osten wollte man sich nicht noch zusätzlich zum Feind machen. So kam es 1872 zu einem Treffen zwischen dem deutschen KaiserWilhelm I., dem österreichischen Kaiser Franz Joseph I. und dem russischen Zar Alexander II.

    Das Dreikaiserbündnis

    1873 kam es dann zum so genannten "Drei-Kaiser-Abkommen", in dem die drei Staaten sich zur gegenseitigen Unterstützung im Angriffsfall verpflichteten. Dies war mal wieder ein geschickter Schachzug Bismarcks, denn dadurch hatte er verhindert, dass sich Frankreich und Russland zusammentaten und von Westen und Osten aus eine Bedrohung für das neu gegründete Deutsche Reich darstellten. Doch das Abkommen sollte auf Dauer keinen Bestand haben.
     

    Wo wurde das Dreikaiserabkommen unterzeichnet?

    Unterzeichnet wurde dieser wichtige Dreikaiserbund am 22. Oktober 1873. Ort der Unterzeichnung war das Schloss Schönbrunn. Schloss Schönbrun liegt in Wien. Dem Abkommen ging die so genannte Schönbrunner Konvention voraus. Diese bestand zunächst nur zwischen dem russischen Kaiser und dem Kaiser von Österreich. Wilhelm der I trat dieser Konvention erst am 22. Oktober 1873, deshalb hieß das Abkommen auch Dreikaiserabkommen, da drei Kaiser daran beteiligt waren.

    Welche Folgen hatte das Dreikaiserabkommen genau?

    In erster Linie ging es um den Frieden in Europa. Allerdings war dieses Abkommen oder Bündnis nur ein Versprechen, erst einmal zu reden, bevor man in die Krieg ziehen würde. Es war mit keinerlei gegenseitigen Garantien verbunden. Doch für Bismarck war das Abkommen wichtig. Das Ziel seiner berühmten Bündnispolitik lag ja darin, das Deutsche Reich zu schützen, vor allem vor Frankreich. Es galt zu verhindern, dass Frankreich nach dem verlorenen Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 Rache üben würde. So hatte er  Russland zwar vielleicht nicht auf seiner Seite, doch die Gefahr, dass sich Russland mit Frankreich verbünden würde, war erst einmal verringert worden. Bismarck war vorsichtig, denn Frankreich rüstete wohl wieder auf.

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