Der erste deutsche Kaiser Wilhelm I
Erster Kaiser des Deutschen Reiches wurde der preußische König Wilhelm I.
Krönung in Versailles: Der erste deutsche Kaiser Wilhelm I
Im Spiegelsaal von Versailles wurde der preußische König Wilhelm I. am 18. Januar 1871 zum Kaiser gekrönt. Eigentlich war er gar nicht so gerne Kaiser, sondern lieber preußischer König. Doch sein Reichskanzler Otto von Bismarck hatte ihn quasi genötigt, die Krone anzunehmen. Bis zu seinem Ende vertraute der erste deutsche Kaiser seinem Reichskanzler in allen wichtigen Belangen und ließ ihm bei den Regierungsgeschäften auch oft freie Hand.
Bismarck und Wilhelm I
Otto von Bismarck und Wilhelm I. waren zwei der einflussreichsten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte. Wilhelm I war ein entschiedener Befürworter der Politik Bismarcks und eine Schlüsselfigur bei der deutschen Einigung. Gemeinsam trugen sie dazu bei, die kleinen deutschen Staaten unter ihrer Führung in eine mächtige Nation zu verwandeln. Ihr Einfluss auf Deutschland war so groß, dass viele Historiker sie als zwei der größten Persönlichkeiten der modernen deutschen Geschichte betrachten.
Die Attentate und die Sozialistengesetze
Auch das so genannte Sozialistengesetz von 1878 wurde während seiner Herrschaft erlassen. Dieses schränkte die Rechte der Arbeiter weitgehend ein. Der Grund für diese Gesetze waren zwei Attentate auf den Kaiser. Diese wurden zwar nicht direkt von Sozialisten verübt, ihnen aber angelastet. Gleichzeitig versuchte der Kaiser soziale Erleichterungen für die Bevölkerung einzuführen. So kam es während seiner Regierungszeit zum Verbot von Kinderarbeit, die zuvor durchaus erlaubt war.
Wilhelm I. repräsentierte sein Kaisertum, das Regieren überließ es seinem Reichskanzler. Beim Volk war er recht beliebt. Er starb 1888 und Nachfolger wurde sein Sohn Friedrich III., der allerdings schon schwer krank war. So kam es 1888 zum "Dreikaiserjahr", da Wilhelm II. im selben Jahr schon auf den Thron folgte.