Zeitstrahl

    Rückversicherungsvertrag

    1887

    Als das Dreikaiserbündnis zwischen den drei Kaisern Wilhelm I., Franz Joseph I. und Alexander II. von Russland 1887 nicht mehr verlängert wurde, musste Bismarck handeln. Galt es doch auf jeden Fall, Russland zur Neutralität zu verpflichten, falls es zu einem Konflikt mit Frankreich kommen sollte. So schloss Bismarck am 18. Juni 1887 mit Russland ein geheimes Neutralitätsabkommen.

    Neutralität

    Auch hiermit wollte Bismarck vermeiden, dass das Deutsche Reich irgendwann an allen Fronten im Osten wie im Westen gegen Frankreich und Russland kämpfen müsste. Die Deutschen verpflichteten sich neutral zu bleiben, falls Österreich-Ungarn von Russland angegriffen würde, und die Russen garantierten Neutralität im Falle eines Angriffs Frankreichs auf das Deutsche Reich.

    Geheimes Zusatzprotokoll

    In einem geheimen Zusatzprotokoll wurden die russischen Interessen an Konstantinopel und den Meerengen sowie in Bulgarien vom Deutschen Reich anerkannt. Trotz dieses Vertrages gab es weiterhin Spannungen zwischen Russland und Deutschland. Dazu trug dann auch bei, dass der neue Kaiser Wilhelm II., der seit 1888 die Nachfolge seines Großvaters Wilhelm I. angetreten hatte, lange nicht so erfahren und geschickt im Spiel der Diplomatie war wie sein Reichskanzler Bismarck.

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