Bertha von Suttner war eine geborene Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau und stammte aus Prag. Sie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts am 9. Juni 1843 geboren. Als erste Frau erhielt sie im Jahr 1905 den Friedensnobelpreis. Doch dies war kein einfacher Weg in einem Jahrhundert, in dem Frauen noch so wenig Anerkennung für ihre Leistungen fanden.
Bertha arbeitete als Gouvernante
Die junge Bertha wuchs in einer Adelsfamilie auf. Sie hatte das Glück aufgrund ihrer Herkunft einiges lernen zu dürfen. So beschäftigte sie sich mit mehreren Sprachen und begeisterte sich auch für Musik. Die Familie verarmte und Bertha musste sich eine Arbeit suchen. Da blieb keine große Auswahl und sie begann als Gouvernante zu arbeiten. Eine Gouvernante passte auf die Kinder reicher und meist adeliger Leute auf. Hier verliebte sie sich in einen ihrer Schützlinge, einen gewissen Arthur von Suttner. Der war nur wenige Jahre jünger als Bertha. Die Familie von Suttner sah es allerdings gar nicht gerne, dass der junge Herr Umgang mit einer Angestellten pflegte. So wurde Bertha entlassen. Gleichzeitig kümmerte sich die Familie Suttner allerdings um eine neue Stelle für die entlassene Bertha. Und diese erhielt sie in Paris als Sekretärin von Alfed Nobel.
Bertha von Suttner
Diese Zeit währte nur kurz und Bertha heiratete bald heimlich ihren Arthur von Suttner, dessen Familie ihn in der Folge enterbte. Die beiden frisch Vermählten gingen nach Georgien und fingen an, als Schriftsteller und Journalisten zu arbeiten. Bertha, die nun auch von Suttner hieß, musste allerdings unter Pseudonym veröffentlichen. Dies bedeutete, dass sie ihre Werke unter einem anderen Namen herausbrachte. Im Jahr 1885 kehrten beide nach Wien zurück und wurden dann von der Familie Suttner doch wieder aufgenommen.
Bertha von Suttner als Pazifistin
Bertha beschäftigte sich viel mit der Gesellschaft und trat für den Frieden ein. Deshalb bezeichnet man sie auch als Pazifistin. Pazifisten sind Menschen, die sich für den Frieden einsetzen. Berühmt wurde sie mit einem Buch, das den Titel "Die Waffen nieder" trug. In diesem Roman sprach sich Bertha von Suttner heftigst gegen den Krieg aus. Doch neben den Fragen um Krieg und Frieden befasste sich sich hierin auch mit der Rolle der Frau innerhalb der Gesellschaft. Lange Zeit war dieses Buch das wichtigste Buch der so genannten Antikriegsliteratur, also der Literatur, die den Krieg ächtete. Das war für eine Zeit, in der das Militär eine so wichtige Bedeutung spielte, etwas ganz Besonderes. Das Buch der Bertha von Suttner wurde in 27 Sprachen übersetzt und erschien in 37 Auflagen.
Die erste Trägerin des Friedensnobelpreises
Bertha von Suttner setzte sich weiterhin für den Frieden ein. In diesem Einsatz sah sie ihre wichtigste Aufgabe. Sie nahm an verschiedenen Kongressen teil, die zum Friedensthema tagten. 1905 erhielt Bertha von Suttner als erste Frau den Friedensnobelpreis. Sie starb kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs am 21. Juni 1914 und musste diesen schrecklichen Krieg, vor dem sie persönlich immer gewarnt hatte, nicht mehr miterleben.