Frauen im 19. Jahrhundert

    Die Gesellschaft: Frauen im 19. Jahrhundert

    Wie lebten Frauen im 19. Jahrhundert? Die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts war immer noch eine Gesellschaft der Männer. Wie sah die Rolle der Frau im 19. Jahrhundert aus? Frauen waren nicht selbstständig und wurden wie unmündige Kinder behandelt. Man(n) traute ihnen keine eigenen Entscheidungen zu und verheirateten Frauen war kein eigenes Vermögen erlaubt. Dieses verwaltete der Mann. Ihre Rolle beschränkte sich auf die der Hausfrau und Mutter. Erwerbsarbeit war den Männern vorbehalten. Doch so langsam erkannten die Frauen, dass sie sich nur gemeinsam gegen diese Bevormundung und Unterdrückung wehren konnten und schlossen sich zusammen. So entstand die Frauenbewegung im 19. Jahrhundert. 

    Frauen im 19. Jahrhundert: Die Amerikanerinnen machten es vor

    Im Jahr 1848 fand in den Vereinigen Staaten im Bundesstaat New York die erste Frauenrechtskonferenz statt. Auf dieser Konferenz stellte man fest, dass Frauen und Männer gleich geboren sind und verlangte, die Unterdrückung der Frauen abzuschaffen und Frauen und Männer gleich zu behandeln. Diese Erklärung hieß "Seneca Falls Convention".

    Frauen im 19. Jahrhundert: Das Beispiel Elisabeth Blackwell

    Doch leider gelang es zunächst nur wenigen Frauen, dieses Gefühl der Gleichberechtigung auch in der Wirklichkeit umzusetzen. Ein Beispiel war Elisabeth Blackwell (1821-1910), die als erste Ärztin 1849 in den USA eine Zulassung erhielt, ihren Beruf auszuüben.

    Und die deutschen Frauen im 19. Jahrhundert?

    Frauenrechte im 19. Jahrhundert

    Bei der Revolution von 1848/49 hatten sich auch sehr viele Frauen politisch engagiert. So forderten manche Frauen, wie zum Beispiel die Frauenrechtlerin Louise Otto-Peters (1819-1895), Mitsprache für Frauen im öffentlichen Leben und keine Beschränkgung auf die Frauenrolle. Die Vorkämpferin für Frauenrechte kam aus dem Bürgertum. Frauen wollten wie Männer am politischen Leben teilnehmen. So wurde die erste Frauenbewegung im 19. Jahrhundert vor allem von Bürgerinnen getragen. Diese forderte für Frauen eine "Befreiung durch Beruf". Das Recht von Frauen auf freien Zugang zur Ausbildung an Universitäten wurde erstmals 1867 eingefordert, aber erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland durchgesetzt. Von einer Gleichberechtigung von Mann und Frau kann allerdings noch nicht die Rede sein. Doch begannen immer mehr Mädchen und Frauen aus dem Bürgertum über die Rechte der Frauen nachzudenken. Auch die Rolle als Hausfrau und Mutter wurde überdacht. Eine wichtige Frage war die Frage der Mädchenbildung. 

    Erste deutsche Frauenkonferenz: Deutsche Frauenvereine

    Die erste deutsche Frauenkonferenz fand im Oktober 1865 in Leipzig statt. Das Ergebnis war die Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins, den man ADF abkürzte. Es handelte sich um die erste Organisation in Deutschland, in der sich Frauen gemeinsam engagierten. Sie forderten das Recht auf höhere Bildung und das Recht auf Arbeit ein.

    Deutscher Frauenverein: Auguste Schmidt und Louise Otto-Peters

    Heute ist dies selbstverständlich, damals war es etwas Ungeheuerliches. Die Vorsitzenden dieses Vereins hießen Auguste Schmidt und Louise Otto-Peters. Sie gelten auch als Vertreterinnen der so genannten "bürgerlichen Frauenbewegung". Diese blieb in ihren Wünschen allerdings gemäßigt und oft auch zurückhaltend. Weitere bürgerliche Frauenvereine wurden im Laufe des 19. Jahrhunderts gegründet und im Jahr 1894 kam es dann zur Gründung des Bundes Deutscher Frauenvereine, in dem sich alle Vereine zusammen schlossen

    Und welche Frauenbewegungen gab es noch?

    Neben der bürgerlichen Frauenbewegung forderten auch die Arbeiterinnen mehr Rechte ein. Diese Bewegung war radikaler und zielte vor allem darauf ab, die Ungleichbehandlung von Arbeiterinnen und Arbeitern zu beenden.