"Ein Gespenst geht um in Europa"
Das Kommunistische Manifest begann mit den Worten "Ein Gespenst geht um in Europa". Es erschien im Februar 1848 und bei seinem Erscheinen entzündete es alles andere als einen Weltenbrand. Doch einige Jahre später sollte dieses kleine Büchlein die ganze Welt aus den Angeln heben.
Karl Marx und Friedrich Engels
Verfasst haben das kommunistische Manifest zwei Männer, die zu diesem Zeitpunkt beide noch nicht einmal 30 Jahre alt waren. Der eine hieß Karl Marx und wurde 1818 in Trier geboren. Er war der Sohn eines jüdischen Anwalts, der zum Christentum übergetreten war. Der zweite hieß Friedrich Engels, wurde 1820 geboren und war der Sohn eines Fabrikbesitzers. Beide wünschten sich eine klassenlose Gesellschaft. Doch was sollte das sein?
Was bedeutet klassenlose Gesellschaft?
Die Zeit, in der Marx und Engels lebten und ihre Werke verfassten, war eine Zeit, in der die Menschen in der Gesellschaft in Klassen eingeteilt wurden. Könige und Fürsten, der Adel, aber auch das erstarkende Bürgertum lebten im Luxus. Arbeiter und Bauern, Handwerker, aber auch viele andere mussten für wenig Lohn viel arbeiten. Es änderte sich zwar einiges im Laufe des 19. Jahrhunderts, die Macht der Fürsten und Könige wurde kleiner, aber trotzdem waren die Lebensbedingungen der einfachen Menschen immer noch sehr schlecht. Und dies empfanden Marx und Engels einfach als ziemlich ungerecht.
Alles sollte allen gehören
Die Theorie von Marx und Engels bestand im Wesentlichen nun darin, dass sie wünschten, dass die Menschen nicht übereinander herrschen sollten. Alles sollte allen gehören, dem ganzen Volk, und die Menschen sollten auch gleich behandelt werden. So gehörten nach der Idee von Karl Marx die Maschinen, die in einer Fabrik standen, nicht nur einem Einzelnen, also dem Fabrikanten, sondern allen Arbeitern gemeinsam.
Warum entfremdeten sich die Arbeiter von der Arbeit?
Marx und Engels fassten diese Gedanken im Programm der kommunistischen Bewegung zusammen. Für sie war die Geschichte immer die Geschichte von Klassenkämpfen. Das heißt, dass die verschiedenen gesellschaftlichen Klassen immer miteinander im Krieg lagen. Sklaven gegen Sklavenhalter, Bauern gegen Adel, Industriearbeiter gegen Fabrikherren. So war es nach ihrer Ansicht auch in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Auf der einen Seite standen die Kapitalisten, die eben die Produktionsmittel besaßen, und auf der anderen Seite das Proletariat, die Arbeiter, die eben nichts besaßen und ausgebeutet wurden. Weil die Arbeiter nichts besaßen, interessierten sie sich nach Ansicht von Marx und Engels auch nicht für ihre Arbeit. Dies bezeichneten sie als die "Entfremdung von der Arbeit".
Ziel war die Diktatur des Proletariats
Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, mussten sich die Proletarier von ihren Unterdrückern unbedingt befreien. Ziel war es, eine "Diktatur des Proletariats" zu errichten. Erst durch diese würden dann die Klassenunterschiede beseitigt werden. So jedenfalls dachten Marx und Engels.
Doch als nach der gescheiterten Revolution 1848, die auch Marx und Engels unterstützt hatten, die Zeit der Reaktion anbrach und alle Träume von einer klassenlosen Gesellschaft erst einmal aufs Eis gelegt werden mussten, gingen Marx und Engels in englische Exil. Marx starb 1883 und Engels zwölf Jahre später 1895.
Erst 1917 fielen ihre Gedanken dann auf fruchtbaren Boden und mündeten in die Russische Revolution 1917.
Der Kommunismus erklärt, für alle, die es ganz genau wissen wollen
Hier erfährst du in einem kleinen Video, was es mit dem Kommunismus so auf sich hat und was sich Karl Marx und Friedrich Engels so ausgedacht haben. Und warum nicht alle Arbeiter das genauso sehen. Und was folgt daraus? Das erfährst du in dem Video von Herrn Sommer, das wie immer nicht ganz so ernst zu nehmen ist. Obwohl es ganz schön ernste Inhalte zu bieten hat. Viel Spaß!