Georg Büchner - echter Revolutionär und Menschenfreund?
Nur 23 Jahre wurde er alt. Seine Zeitgenossen waren sich seiner Bedeutung noch nicht bewusst - denn Georg Büchner war seiner Zeit weit voraus.
Die Literaturwissenschaftler können Georg Büchner nicht einordnen. Er stand und steht - ähnlich wie sein etwas älterer Zeitgenosse Heinrich Heine - einfach für sich. Er als Person sowie sein kleines, aber äußerst bedeutendes Werk.
Büchner studierte erst einmal Medizin
Geboren wurde Georg Bücher am 17. Oktober 1813 bei Darmstadt. Sein Vater arbeitete als Chirurg und sein Sohn Georg sollte ebenfalls Arzt werden und studierte wie der Vater Medizin. Damals bildete man sich noch umfassender und so nahm der junge Büchner auch noch Philosophie und Naturwissenschaften als Fächer dazu. Die Französische Revolution wurde für Büchner zu einem wichtigen Thema und er kämpfte wie viele Studenten in dieser Zeit gegen die herrschenden Verhältnisse. Die wollte er ändern. Und Georg Büchner war mutiger und entschlossener als so manch anderer.
Büchner studierte in Straßburg und ging dann nach Gießen. Hier stellte er zwischen Frankreich und Hessen große Unterschiede fest, denn der Staat griff im kleinen Fürstentum Hessen viel stärker ins Leben der Menschen ein als in Frankreich. Büchner wurde immer politischer und kritisierte seine Mitstudenten, die ihm zu wenig radikal dachten. Er wollte etwas tun und so verfasste er im Juli 1834 den "Hessischen Landboten", eine revolutionäre Flugschrift, die auch durch ihren Titel "Friede den Hütten, Krieg den Palästen" bekannt wurde.
Was hat Büchner eigentlich getan?
Büchner rief die hessischen Bauern auf, sich gegen die Unterdrückung zu wehren. Er kritisierte die Missstände, unter denen die Bauern leben musste. Die Flugschrift wurde dann heimlich verteilt und erschien anonym, was bedeutet, dass der Name des Autors nicht genannt wurde.
Büchner wurde per Steckbrief gesucht
Obwohl er nicht als Autor auftauchte, wurde Georg Büchner ab 1835 gesucht. In diesem Jahr hatte er auch sein berühmtes Drama "Dantons Tod" verfasst, das sich mit der Französischen Revolution und deren Scheitern befasst. Er floh nach Zürich und arbeitete an der Universität als Mediziner. 1837 erkrankte er an Typhus, das war eine Krankheit, die zur Zeit Büchners noch oft zum Tode führte. Dort starb er im Alter von 23 Jahren.
Zu Georg Büchners Werken zählen weiter die Erzählung "Lenz". Ebenso die Komödie "Leonce und Lena", die als Lustspiel getarnt, sich kritisch mit Politik befasste. Am berühmtesten ist wohl das Dramenfragment "Woyzeck", das Büchner aufgrund seines frühen Todes nicht zu Ende führen konnte, deshalb blieb es ein Fragment, nur ein Teil eines Stückes.
Büchners Werk wurde erst viel später entdeckt, dann aber geschätzt und immer wieder auf der Bühne gespielt. Wahrscheinlich konnte man es einfach erst sehr viel später verstehen, weil Bücher seiner Zeit eben weit voraus gewesen ist.