Wer war Heinrich Heine?
Heinrich Heine war ein berühmter deutscher Dichter, auch wenn er die Deutschen immer wieder kritisch hinterfragt hat. Er wurde geliebt, verehrt, aber auch gefürchtet. Aber er war mehr als ein Dichter, er war auch ein politischer Schriftsteller, ein kritischer Geist, der seine Meinung offen äußerte und damit oft aneckte. Deshalb musste Heinrich Heine auch ins französische Exil gehen. Seine Kritik an Deutschland, aber auch seine Liebe zu seiner Heimat, fand ihren Ausdruck in Heines wohl bekanntestem Werk "Deutschland. ein Wintermärchen".
Wann wurde Heinrich Heine geboren?
Heine stammte aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie und wurde am 13. Dezember 1793 - so meinen die meisten Heineforscher - in Düsseldorf geboren. Sein Geburtsname lautete Harry Heine. Er erlernte den Beruf eines Kaufmanns. Doch bald wurde klar, dass Heine sich nicht zum Geschäftlichen berufen sah: Er zog das Dichten dem Rechnen vor. Sein Jurastudium in Bonn, Göttingen und Berlin eröffnete ihm dann die Möglichkeit, berühmte Leute seiner Zeit kennen zu lernen.
Welchen Glauben hatte Heinrich Heine?
Er trat zum Christentum über, wohl um den Benachteiligungen zu entgehen, die damals der jüdische Glaube mit sich brachte. Die Juden wurden in vielen Bereichen ausgegrenzt. So nahm er die Vornamen Christian Johann Heinrich an.
Als Jurist hat Heine genauso wenig gearbeitet wie als Kaufmann. So begann er ab 1821 seine ersten Gedichte zu veröffentlichen und entschied sich, den ungewöhnlichen Beruf des "freien Schriftstellers" auszuüben. 1831 zog Heine nach Paris, da seine Schriften in Deutschland verboten wurden.
Werke von Heinrich Heine
Heinrich Heine reiste viel, lernte fremde Länder kennen und schrieb darüber. Er zählt zu den Dichtern des Jungen Deutschland, die 1835/1836 verboten wurden. Für den politischen Schriftsteller Heinrich Heine war in Deutschland auf die Dauer kein Platz. So ging er für lange Zeit nach Frankreich. Hier fand er große Anerkennung. Heine lebte 25 Jahre in Frankreich, obwohl ihn seine Heimat nicht ganz losgelassen hat.
Prosa von Heinrich Heine
- Aus den Memoiren des Herren Schnabelewopski
- Florentinische Nächte
- Der Rabbi von Bacherach
Weitere Schriften
- Verschiedenartige Geschichtsauffassung
- Die romantische Schule
- Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland
- Ludwig Börne. Eine Denkschrift
- Die Götter im Exil - français
.. doch ein Romantiker?
Heinrich Heine war ein kritischer Kopf und ist nicht leicht einzuordnen. Er stellte sich gegen Deutschtümelei und extremen Nationalismus und er lehnte die Romantik ab, sofern sie sich zu konservativ zeigte. Trotzdem lagen seine Wurzeln in der Romantik und gerne wählte er die Form des Märchens, eben eine wichtige literarische Form der Romantik. So hieß eben sein wichtigstes Werk "Deutschland, ein Wintermärchen". Hier findest du die ersten Strophen des wohl berühmtesten Heine-Gedichtes "ein Wintermärchen"
Deutschland. Ein Wintermärchen
Im traurigen Monat November war′s,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riß von den Bäumen das Laub,
Da reist ich nach Deutschland hinüber.
Und als ich an die Grenze kam,
Da fühlt ich ein stärkeres Klopfen
In meiner Brust, ich glaube sogar
Die Augen begunnen zu tropfen.
Und als ich die deutsche Sprache vernahm,
Da ward mir seltsam zumute;
Ich meinte nicht anders, als ob das Herz
Recht angenehm verblute.
...
Heine fand zum Beispiel die schwarz-rot-goldene Fahne gar nicht so gut wie viele Burschenschaftler. Auch diesen stand Heine kritisch gegenüber. Heinrich Heine war ein Dichter der Gegensätze, nicht leicht einzuordnen, zu eigenständig war sein Werk.
Wo starb Heinrich Heine?
Heinrich Heine starb 1856 nach achtjährigem Leiden, das ihn ans Bett fesselte. Doch auch da blieb er Spötter und nannte sein Krankenlager "Matratzengruft". Auch in dieser Zeit schrieb er noch Gedichte. Sein Grab findest du nicht in Deutschland, sondern in Frankreich auf dem berühmten Friedhof Montmatre in Paris.