Ludwig XVIII. oder wie ging es in Frankreich weiter?
Ludwig XVIII. tauchte natürlich nicht aus dem Nichts auf. Er war der Enkel von Ludwig XV. und der Bruder von Ludwig XVI., der ja während der Französischen Revolution abgesetzt und geköpft worden war. Er wurde 1755 in Versailles geboren. Im Gegensatz zu seinem Bruder gelang ihm während der Revolution 1791 die Flucht ins Ausland.
Ludwig sah sich als rechtmäßiger König
Nach dem Tode seines Bruders und dessen Sohnes verstand er sich selbst als rechtmäßiger König Frankreichs. Aber das half ihm erst einmal wenig, denn in Frankreich herrschte ja Napoleon Bonaparte. Napoleon machte ihm sogar ein Angebot, dass er über ein kleines Gebiet in Frankreich herrschen dürfe, aber ein König will nun mal kein kleines Gebiet, sondern ein ganzes Land. So musste er warten und das Warten sollte sich am Ende für ihn durchaus lohnen.
Nachfolger Napoleons
Als Napoleons Macht schwand, erinnerten sich die Franzosen wieder an ihren König im Exil. Doch dieser kehrte erst endgültig zurück, als Napoleons Niederlage auch sicher war. Es kam ab 1814 zu einer Wiederherstellung der Monarchie in Frankreich. Allerdings nicht ganz so wie unter seinen Vorgängern, denn es handelte sich um eine konstitutionelle Monarchie. Der König war also an eine Verfassung gebunden. Ludwig selbst trat persönlich eher gemäßigt auf. Doch viele liberale Errungenschaften der Jahre zuvor wurden wieder rückgängig gemacht und die Reichen begünstigt. Als Ludwig XVIII. 1824 starb, fand er einen Nachfolger in seinem Bruder Karl X.
Karl X. und die Julirevolution
Karl X. (1757-1836) regierte wieder wie ein absoluter Monarch. Auch er sah sich als König von Gottes Gnaden, doch anders als sein Bruder Ludwig XVIII. missachtete er die Verfassung. Doch dies ließen sich die französischen Bürgerinnen und Bürger nicht mehr so einfach gefallen. Als die Liberalen einen Wahlsieg davon tragen konnten, änderte der König das Wahlrecht zugunsten der Besitzenden und führte die Pressezensur ein. Dies war unter anderem ein Auslöser für die französische Julirevolution1830. Doch kam es am Ende der Julirevolution nicht zur Errichtung einer Republik, sondern der Herzog Louis Philippe von Orléans (1773-1850) wurde zum König gewählt, um einer sozialen Revolution zuvorzukommen. Sein Nachfolger wiederum wurde Charles Louis Napoléon Bonaparte, der aus dem Exil zurückgekehrte Neffe von Napoleon Bonaparte.