Wie erging es den Kindern in Handwerkerfamilien?
Wurden Kinder in eine Handwerkerfamilie hineingeboren, so störten sie ebenfalls am Anfang. Hier konnten sie auch kaum mithelfen, weil die Arbeit schon sehr viel spezifischer war und man eine Ausbildung in einem Handwerksberuf brauchte, um darin auch arbeiten zu können. Dies war sehr streng über die Handwerkszünfte geregelt. So kümmerte sich am Ende kaum einer um das Kind, vielleicht die Mutter, wenn sie Zeit fand oder eine ältere Schwester. Nicht selten kam es vor, dass Kinder mit Drogen ruhig gestellt wurden. So war auch hier die Säuglingssterblichkeit hoch und die Kinder überlebten oft nur mit Glück.
Sie durften zur Schule gehen
Da sie nicht soviel zu Hause mithelfen mussten, konnten Handwerkerkinder allerdings - anders als die Bauernkinder - häufiger zu Schule gehen. Doch zu lernen gab es hier nur Lesen, Schreiben und Rechnen, aber immerhin besser als gar nichts. Mussten die Kinder zu Hause gehorchen und sich dem Vater unterordnen und jederzeit mit einer Tracht Prügel rechnen, so mussten sie in der Schule mit Schlägen vom Lehrer rechnen.
Die Jungs erlernten den Beruf ihres Vaters
Für die meisten Jungs war es selbstverständlich, dass sie später den Handwerksberuf ihres Vaters ergreifen würden. Schließlich hatten sie doch lange genug zugeschaut, was der Vater so tat. Mädchen hatten wie in der Bauersfamilie wenige Chancen. Sie waren in erster Linie für die Hausarbeit bestimmt. So mussten brav, geduldig und vor allem sittsam sein. Oft heirateten sie einen Handwerksgesellen.