Wer war Louis Pasteur?
Louis Pasteur (1822-1895) stammte aus einer armen Familie und wurde am 27. Dezember 1822 in der französischen Stadt Dôle geboren. Er studierte Naturwissenschaften und machte seinen Doktor sowohl in Physik wie auch in Chemie. Im Anschluss arbeitete er als Professor an einer Universität.
Warum wird die Butter ranzig?
Pasteur untersuchte vor allem den Vorgang der Gärung. Durch den Prozess der Gärung wird zum Beispiel die Milch sauer und die Butter ranzig. Das schmeckt dann ziemlich ekelig. Pasteur befasste sich mit der Frage des Warums. Er fand heraus, dass für diesen Prozess kleine Lebewesen verantwortlich waren, die Mikroben heißen. Diese sind so winzig, dass der Mensch sie mit bloßem Auge gar nicht sehen kann. Dazu brauchte man ein Mikroskop.
Milchsäurebaktierien
Und diese kleinen Lebewesen waren für Gärungsprozesse verantwortlich. Übrigens nicht nur bei der Milch, sondern auch bei der Erzeugung von Wein und Bier. Diese Getränke wurden zwar seit Jahrtausenden schon hergestellt, Pasteur hatte allerdings erkannt, welche natürlichen Prozesse dafür verantwortlich waren. Damit hatte er die Herstellung auf eine wissenschaftliche Grundlage gestellt. Und Pasteur konnte erklären, warum mancher Wein sauer - also nicht mehr genießbar - wurde.
Was bedeutet "pasteurisieren"?
Besonders wichtig wurde Pasteurs Erkenntnis, dass man diese winzigen Organismen durch Erhitzen abtöten konnte. So kam man darauf, dass man Lebensmittel nur erhitzen musste, um sie keimfrei und damit länger haltbar zu machen. Wenn du heute pasteurisierte, also wärmebehandelte, Milch trinkst, dann ist das Milch, die durch Erhitzen haltbar gemacht wurde. Der Namensgeber Pasteur kam auf diese tolle Idee. Nicht nur Milch, auch viele andere Lebensmittel werden erhitzt, um sie haltbar zu machen. Das passiert zum Beispiel auch beim Kochen von Marmelade.
Impfen rettet Menschenleben
Pasteur experimentierte und forschte weiter. So entdeckte er auch, dass sehr viele Krankheiten durch Bakterien ausgelöst werden. Gleichzeitig fand er bei Tierexperimenten heraus, dass er durch das Zuführen eines winzigen Anteils der Erreger die Tiere immunisieren konnte. Das bedeutete, der Körper der Tiere wurde widerstandfähig gegen den Erreger und konnte diesen bekämpfen. Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelte Pasteur Impfstoffe gegen Krankheiten, gegen die es bisher keine Heilungsmöglichkeit gab.
Ein Mittel gegen die Tollwut
So rettete er zum Beispiel auch einem kleinen Jungen das Leben, der von einem Hund gebissen worden war und sich dabei mit Tollwut - eine sehr gefährliche Krankheit, die von Tieren übertragen wird - angesteckt hatte. Diesen impfte er mit einem Tollwutimpfstoff, den er kurz zuvor hergestellt hatte und der kleine Junge wurde wieder gesund. Pasteur entwickelte auch Schutzimpfungen gegen weitere Krankheiten wie Hühnercholera oder Milzbrand.
1888 gründete er ein wichtiges Institut in Paris, das seinen Namen trägt, das Pasteur-Institut. Pasteur und ein weiterer Wissenschaftler seiner Zeit namens Robert Koch gelten als die Begründer einer Wissenschaft, die man "Mikrobiologie" nennt. Die Mikrobiologie befasst sich mit Lebewesen, die wir mit bloßem Auge nicht erkennen können, wie Bakterien, Viren oder Pilzen. Die Erkenntnisse der Mikrobiologie wurden für die moderne Medizin sehr wichtig.