Wie kam es zu dem ersten Kreuzzug?
Im Jahr 1096 begann der erste von mehreren Kreuzzügen, mit denen das Heilige Land erobert werden sollte. Aus ganz Westeuropa brachen zweihundert Jahre lang immer wieder Zehntausende von jungen Männern auf. Sie zogen nach Osten, um das Heilige Land für die Christen zurückzuerobern.
1095 forderte Papst Urban II. dazu auf, Jerusalem und das Heilige Land zu befreien. Dort waren die muslimischen Seldschuken eingefallen. Nun bedrohten sie Byzanz und der Kaiser von Byzanz (Alexios I.) bat um Unterstützung. Schon im 7. Jahrhundert war Palästina von den Arabern eingenommen worden und stand somit unter muslimischer Herrschaft.
Eroberung Jerusalems
1099 eroberten die Kreuzfahrer Jerusalem. Die Eroberer gingen brutal gegen die Einwohner der Stadt vor und metzelten sie nieder. Jerusalem blieb 88 Jahre unter christlicher Herrschaft. Es wurden vier Kreuzfahrerstaaten gegründet: das Königreich Jerusalem, das Fürstentum Antiochia, die Grafschaften Edessa und Tripolis. Gemeinsam wurden sie "Outremer" genannt (französisch: outre mer = jenseits des Meeres).
Insgesamt fanden bis 1270 sechs weitere Kreuzzüge statt, um die Kreuzfahrerstaaten zu verteidigen. Diese Kreuzzüge waren jedoch nicht sehr erfolgreich. Nach und nach mussten sich die christlichen Eroberer wieder zurückziehen. 1291 fiel Akkon, der letzte Rückzugsort der Kreuzfahrer.
Die Epoche der christlichen Kreuzzüge
Die Epoche der Kreuzzüge dauerte also von 1095 bis 1291. Mit den Kreuzzügen versuchten also christliche Heere die heiligen Stätten von der islamischen Herrschaft zu befreien. Vor allem Jerusalem war schon lange das Ziel christlicher Pilger. Durch das Vordringen der Seldschuken waren auch die Pilgerfahrten gefährlicher geworden. Als Alexios nun Papst Urban II. um Hilfe bat, sah der das auch als Chance, gegenüber der byzantinischen Kirche wieder an Macht zu gewinnen. So entsandte Urban nicht nur Hilfstruppen, sondern rief zum Kreuzzug auf. Dieser Aufruf verfehlte seine Wirkung nicht.