Schule im Mittelalter
Wo lernten die Schüler im Mittelalter?
Karl der Große hatte im 9. Jahrhundert dafür gesorgt, dass zahlreiche Kloster- und Domschulen gegründet wurden. Dennoch konnten nur Jungen diese Schulen besuchen und das auch nur dann, wenn sie als Mönch anschließend im Kloster blieben. An einer Domschule wurde man zum Priester ausgebildet. Kultur und Bildung hatte in den Klöstern einen hohen Stellenwert. In den Schreibstuben wurden Texte abgeschrieben, also musste man lesen und schreiben können.
Was lernten die Kinder im Mittelalter?
Die Jungs lernten zunächst Lesen, Schreiben, Rechnen und Singen. Dann folgten Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie. Alle sieben Fächer zusammen nannte man Septem Artes, die sieben freien Künste. Schon seit der Antike wurden diese unterrichtet. Das Studium der Bibel, Latein und der Ablauf eines Gottesdienstes gehörten ebenfalls auf den Stundenplan.
Mädchen konnten gar nicht zur Schule gehen. Als Tochter eines Adligen erhielten sie allenfalls Unterricht im richtigen Benehmen oder Nähen.
Als Adliger zur Schule?
Manchmal konnten auch junge Adlige diese Klosterschulen besuchen. Wenn sie 12 Jahre alt waren und lesen und rechnen gelernt hatten, verließen sie die Schule wieder. Andere Kinder von Rittern lernten auf der Burg das Nötigste. Bis ins 15. Jahrhundert galt es für viele Ritter und Adlige als nicht standesgemäß, lesen und schreiben zu können - dafür hatte man ja die Mönche!
Erst im späten Mittelalter entstanden langsam mehr Schulen. In den ersten Stadtschulen löste Deutsch Latein als Unterrichtssprache ab. Die Söhne der reicheren Familien, aber auch Söhen von Kaufmannsfamilien, sollten hier lesen, schreiben und rechnen lernen. Bis die Schulpflicht eingeführt wurde und tatsächlich alle Kinder lesen, schreiben und rechnen lernen sollten, dauerte es noch bis Mitte des 17. Jahrhunderts.