Die Rolle der Frauen

    Frauen im Mittelalter

    Frauen spielten in der Politik kaum eine Rolle. Männer hielten die Macht in ihren Händen. König konnte nur ein Mann werden und auch auf den Burgen herrschten die Männer. Die Frauen mussten ihren Vätern und später ihren Ehemännern gehorchen. Sie mussten sich unterordnen. Sie übernahmen Aufgaben in der Familie, bekamen Kinder, versorgten sie und unterstützten ihren Mann.

    Wichtige Entscheidungen trafen ebenfalls der Vater oder der Ehemann. So durfte eine Frau sich nicht aussuchen, wen sie heiraten wollte. Hochzeiten unter Adligen wurden arrangiert und eher als Bündnis zweier Familien gesehen. War ein Burgherr allerdings abwesend, etwa weil er in den Krieg zog, übernahm die Frau die Verwaltung.

    Frauen als Bäuerin

    Bei den Bauern mussten die Frauen natürlich genauso hart arbeiten wie die Männer. Sie halfen auf den Feldern mit, kümmerten sich um den Haushalt und die Kinder. Burgherrinnen mussten weniger hart arbeiten. Doch sie waren dafür verantwortlich, dass der Haushalt gut lief. Frauen, die einen Beruf erlernten und ausübten, gab es kaum. Eine Ausnahme waren die Hebammen, die bei der Geburt halfen. Es gab auch heilkundige Frauen. Und auf den Burgen gab es Frauen, die als Mägde arbeiteten oder als Köchin. Allerdings waren das weniger Berufe als eine Tätigkeit, die sie eben ausübten. Berufe in unserem Sinn gab es noch gar nicht. Das kam erst im späten Mittelalter auf.

    Frauen im Kloster oder im Stift

    Manche Frauen entschieden sich für ein Leben im Kloster - oder es wurde von den Eltern so entschieden, wenn das Mädchen noch sehr jung war. Häufig trat ein Mädchen schon mit sieben Jahren in ein Kloster ein. So war es zum Beispiel bei Hildegard von Bingen. Im Kloster konnte es eine Nonne bis zur Äbtissin bringen. Dann besaß sie auch eine gewisse Macht.

    Eine andere Möglichkeit für Mädchen, die nicht heirateten, war es in ein Stift einzutreten (Frauenstift, Damenstift). Das waren Häuser, die keinem religiösen Orden angeschlossen waren, aber die Stiftsdamen lebten dort ähnlich wie die Nonnen in einem Kloster. Häufig stifteten reiche Adlige solch ein Stift, daher ist der Name abgeleitet.