Sklaven gab es schon in der Antike
Sklaverei bedeutet die völlige Entrechtung des Menschen und seine totale Abhängigkeit. Die meisten Sklaven mussten unter schlimmsten unmenschlichen Bedingungen ihr Dasein fristen. Schon vor und in der Antike gab es Sklaven, die gekauft und verkauft und damit wie Waren behandelt wurden. Doch der Sklavenhandel in Amerika war von anderer Art.
Die Besiedlung Amerikas brachte eine neue Form von Sklavenhandel mit sich
Mit der Entdeckung und späteren Besiedlung Amerikas setzte eine neue Form von Sklavenhandel ein. Hunderttausende Afrikaner wurden aus ihrer Heimat nach Nord- oder Südamerika verschleppt und dort als Arbeitskräfte ausgebeutet. Vor allem die Südstaaten Amerikas kauften die afrikanischen Sklaven, um sie auf ihren Baumwollplantagen als Arbeitskräfte einzusetzen. Rechte hatten diese Menschen keine. Lohn erhielten sie für Arbeit auch nicht. Sie wurden aus ihrer Heimat verschleppt und viele starben schon auf der Überfahrt. Man schätzt, dass in der Zeit zwischen 1519 und 1867 zehn bis zwölf Millionen Afrikaner in die "Neue Welt" entführt wurden.
Im 19. Jahrhundert setzte weltweit ein Umdenken ein
Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts folgte weltweit eine Verurteilung des Sklavenhandels. 1807 wurden in Großbritannien und den Vereinigten Staaten Gesetze erlassen, die den Sklavenhandel bzw. die Einfuhr von Sklaven verboten. Allerdings wurde die Sklaverei an sich nicht verboten. In den Vereinigten Staaten entschieden sich einige Nordstaaten schon in den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts für die Einschränkung der Sklaverei, die Südstaaten hielten allerdings weiterhin daran fest.
Ächtung des Sklavenhandels
1815 erfolgte auf dem Wiener Kongress eine Ächtung des Sklavenhandels für Europa. Der Sklavenhandel ging allerdings trotzdem weiter.
Was war der Missouri-Kompromiss?
1817 wurde in Spanien die Sklaverei aufgehoben. 1820 wurde in den USA der Missouri-Kompromiss erlassen, der ein ganz wichtiger Schritt in Richtung der Ächtung des Sklavenhandels in den Vereinigten Staaten war. Dieser Kompromiss legte fest, dass in allen zukünftigen Staaten nördlich einer Linie zwischen dem 36. und 37. Breitengrad die Sklaverei verboten sei, südlich davon war sie erlaubt. Somit trennten sich die Vereinigten Staaten in der Frage der Sklaverei. Der immer wieder aufflammende Streit wurde dann zur Ursache des Amerikanischen Bürgerkriegs, auch Sezessionskrieg genannt, der 1861 ausbrach.
Weitere Verbotsgesetze folgten langsam
Erst 1833 trat ein Verbotsgesetz gegen die Sklaverei in England in Kraft. Weitere Staaten folgten und 1841 unterschrieben Großbritannien, Frankreich, Österreich, Preußen und Russland ein Abkommen, den Sklavenhandel abzuschaffen. 1848 wurde in Dänemark der Sklavenhandel aufgehoben, ebenso in den französischen Besitzungen. Die Niederlande folgte 1863 und 1865 hoben die Vereinigten Staaten die Sklaverei durch einen Zusatz in der Verfassung auf. Der letzte Staat, der offizielle die Sklaverei abschaffte, war Brasilien.
Doch trotz aller Gesetze, Erlasse, Verordnungen, Sklavenhandel gab es weiter bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Und auch dort, wo der Sklavenhandel beseitigt war, blieben die ehemaligen Sklaven oft genug Menschen zweiter Klasse, die wenig oder keine Rechte besaßen. Und auch heute gibt es noch sehr viele Menschen, die ein Leben wie Sklaven fristen und nur wenig oder gar keine Rechte besitzen. Die Slaverei hat - trotz aller Gesetze - immer noch kein Ende gefunden. Nur die Form hat sich gewandelt.