Fast 40 Jahre lang zählte Clemens Fürst Metternich (1773-1859) zu den mächtigsten Männern Europas. Er steht für die Restauration und den Erhalt des alten Systems der Fürstenherrschaft in den deutschen Staaten sowie für den Widerstand gegen den Liberalismus.
Clemens Fürst Metternich stammte aus dem alten Adelsgeschlecht Metternich und wurde am 15. Mai 1773 in Koblenz geboren. 1792 hatte er am Feldzug nach Frankreich teilgenommen. Er war nicht nur Politiker, sondern auch Naturwissenschaftler und Mediziner.
Meister der Diplomatie
Metternich wurde 1809 mit 36 Jahren Außenminister von Österreich. Schon zu diesem Zeitpunkt konnte er bestens taktieren. Metternich war ein Mann der Diplomatie. Das zeigte sich auch während des Wiener Kongresses. Sein Ziel war die Neuordnung Europas und er wollte, dass keine Macht zu stark werden sollte. Deshalb behandelte er Frankreich milde.
Seit 1813 stieg er zu einem der wichtigsten Staatsmänner in Europa auf und spielte vor allem auf dem Wiener Kongress eine wichtige Rolle. Gleichzeitig war er prägend für die Zeit nach dem Wiener Kongress.
Er wollte das europäische Gleichgewicht wahren
Nach der Niederlage Österreichs gegen Napoleon wurde er Außenminister. Er war sich sicher, dass Napoleon irgendwann scheitern würde. 1813 wurde er von Franz I. von Österreich zum Fürsten ernannt. Russland, Preußen, Österreich und Großbritannien erneuerten 1815 ihr Bündnis, um weitere Konflikte zu vermeiden. Metternich strebte ein "Konzert der Mächte" an, durch das nie wieder ein Herrscher wie Napoleon an die Macht kommen sollte. Das Gleichgewichtsdenken siegte.
Innenpolitisch kämpfte Metternich gegen alle Bestrebungen der Liberalen, die bestehenden Verhältnisse zu ändern. Dies war auch der wichtigste Punkt seiner Idee, das man auch als "Metternichsches System" oder "System Metternich" bezeichnet. Konkret bedeutet dies, dass er seine Polizei dafür einsetzte, die Opposition zu bespitzeln und gegen sie vorzugehen. Dies tat er nicht nur in Österreich, sondern auch im restlichen Deutschen Bund.
So war er auch an den 1819 erlassenen Karlsbader Beschlüssen, die die freiheitlichen Bestrebungen vieler Menschen eindämmen sollten, maßgeblich beteiligt. Auch bei der Wiener Ministerialkonferenz 1819, die die Wiener Schlussakte festlegte, hatte er wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse.
Unbeliebt und gehasst
Am Ende war Fürst Metternich einer der unbeliebtesten Männer Europas. 1848 stand er für alles, was den Liberalen und Demokraten verhasst war.