Zusammenfassung - Nation von oben
Nachdem die Revolution von 1848/49 gescheitert war, kam es letztlich doch zur deutschen Reichsgründung. Doch anders als die Revolutionäre es angestrebt hatten. Eine wichtige Rolle spielte hierbei ein Politiker namens Otto von Bismarck, der letztlich die Einigung vorantrieb. Bismarck setzte sich vor allem dafür ein, dass die innere Einigung des Deutschen Reiches von den anderen europäischen Nationen auch geduldet wurde. Dafür erschuf er ein kompliziertes Bündndissystem. Unter "Bismarcks System der Bündnisse" kannst du mehr darüber lesen.
So gelang Bismarck am Ende genau das, was den Revolutionären von 1848 nicht gelungen war: die Einheit Deutschlands. Doch nur mit der so genannten kleindeutschen Lösung. Das bedeutete einen deutschen Nationalstaat OHNE Österreich. So wurde am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles die Gründung des Deutschen Reiches verkündet. Die Einheit war gegeben, die Freiheit fehlte allerdings noch. Es war ein Staat entstanden, doch letztlich ohne dem Volkswillen zu entsprechen. Mehr darüber erfährst du unter “Warum Nation von oben?” Wenn du die einzelnen Ereignisse noch einmal nachvollziehen möchtest, dann schaue einfach mal auf den Zeitstrahl.
Die Verfassung ähnelte der des Norddeutschen Bundes. Die besondere Funktion des Reichskanzlers, der nur dem Kaiser und nicht dem Parlament, also der Vertretung des Volkes, verantwortlich war, kam Bismarck entgegen. Dieser sollte nicht nur außenpolitisch, sondern auch innenpolitisch in der Folgezeit eine zentrale Rolle spielen. So führte der die so genannten Sozialistengesetze ein, führte aber auch einen Kampf mit der katholischen Kirche. Bismarck wollte die katholische Kirche aus der Politik heraushalten und vor allem auch den Einfluss auf die Bildung schwächen. Genaueres darüber erfährst du unter "Was war der Kulturkampf?"
Im 19. Jahrhunderte erstarkte auch die Arbeiterschaft, die begann, ihre Rechte einzufordern. In diesem Zusammenhang wurde auch die Vertretung der Arbeiter geschaffen, die am Ende in eine Partei namens "Sozialialistische Arbeiterpartei Deutschlands", später "SPD", überging. Diese ist übrigens die älteste Partei Deutschlands. Wie es genau dazu kam und wie sich die SPD von radikaleren Kräften abgrenzte, das erfährst du unter "Die Arbeiter kämpfen für ihre Rechte".