Gesellschaft im Mittelalter
Die Gesellschaft im Mittelalter hatte einen strengen Aufbau und jeder Mensch hatte dort seine Rolle einzunehmen. Man nennt das die Ständeordnung. Jeder Stand war eine Gruppe von Personen.
Unter dem König, der unangefochten an der Spitze stand, kamen die Geistlichen (der Klerus), dann der Adel und dann die Bauern und später auch die Bürger in der mittelalterlichen Stadt. Alles gründete auf dem Lehnssystem. Ihren Platz in der mittelalterlichen Gesellschaft nahmen auch die Frauen und Kinder ein.
Zum Klerus gehörten Bischöfe, Priester und Mönche, zum Adel die Herzöge, Grafen, Fürsten und Ritter. Im dritten Stand versammelten sich Bauern, Handwerker und Händler. Das war das einfache Volk. Und das waren auch die meisten Menschen im Mittelalter. Die Adligen waren die weltlichen Herrscher, der Klerus die geistlichen. Beten, Schützen und Arbeiten waren kurz gesagt die Aufgaben, die den Ständen zugeordnet waren.
Den Stand wechseln konnte man nicht. Die einzige Möglichkeit dafür bestand für einen Adligen, der sich entschied, Geistlicher zu werden. Ansonsten blieb man von der Geburt bis zum Tod in seinem Stand. Diese Aufteilung wurde von Gott gegeben angenommen. Jeder Mensch hatte seine Rolle einzunehmen. Eine solche klare Rangordnung nennt man auch eine Hierarchie. Die Gesellschaft im Mittelalter war hierarchisch aufgebaut.
Jeder Stand hatte wiederum seine eigene Unterteilung. Ein Bischof stand über einem einfachen Priester, ein Herzog oder Fürst über dem niedrigen Adel, ein freier Bauer über einem unfreien. Auch mit dieser Stellung waren jeweils bestimmte Pflichten und Rechte verbunden. So durfte zum Beispiel nur ein freier Bauer Land besitzen und auch vererben.
Es gab aber auch Streit um die höchste Macht. Der Papst und die Kaiser nämlich wollten beide die mächtigste Person auf Erden sein. Darum gab es im 11. und 12. Jahrhundert den Investiturstreit.