Zeitstrahl

    Kaiser Joseph II.

    von 1765 bis 1790

    Joseph II. (1741-1790) war seit 1765 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und folgte seinem Vater Franz I. auf den Kaiserthron. Er war der älteste Sohn von Franz I. und Maria Theresia von Österreich. Bis zum Tode Maria Theresias war er auch Mitregent in Österreich, konnte aber erst nach 1780 alleine regieren und seine Reformideen durchsetzen.

    Mitregent in Österreich - aber ohne Einfluss

    Als Joseph nach dem Tode seines Vaters 1765 Mitregent in Österreich wurde, waren seine Möglichkeiten zum Mitregieren allerdings noch erheblich eingeschränkt. Zu kritisch war der Blick seiner Mutter Maria Theresia auf seine Ideen und Reformpläne. Joseph war ein Verfechter der Aufklärung, während seine Mutter noch absolutistischen Traditionen verhaftet blieb. Daraus ergaben sich zu Lebzeiten Maria Theresias einige heftige Konflikte.  

    Joseph II. als Reformer und aufgeklärter Herrscher

    Als Josephs Mutter 1780 starb, konnte er seine Reformpläne endlich in die Tat umsetzen. Joseph II. gilt als Vertreter des aufgeklärten Absolutismus. Sein Regierungsstil wird in der Literatur mit folgenden Worten umschrieben: "Alles für das Volk, aber nichts durch das Volk". Obwohl Joseph II. Reformen durchsetzte, zum Beispiel die Leibeigenschaft der Bauern aufhob, den Einfluss des Adels und des Klerus zurückdrängte, war er beim Volk wenig beliebt. Sein Vorgehen war oft ohne jeglichen Spürsinn.

    Joseph II. förderte die Kunst und vor allem sein gutes Verhältnis zu Wolfgang Amadeus Mozart ermöglichte es diesem, einige seiner wichtigsten Oper zu schreiben. Joseph II. förderte die Gründung des Allgemeinen Krankenhauses in Wien. Er reformierte auch die Strafgesetzgebung, die für seine Zeit sehr modern gewesen ist.

    Als Joseph II. 1790 starb, war die Trauer allerdings nicht allzu groß. Ihm folgte sein jüngerer Bruder Leopold II. auf den Thron.
     

    Absolutismus entdecken