Klassik

Vieles, was wir heute mit Griechenland verbinden, geschah im Zeitraum der griechischen Klassik. Zu dieser Zeit lebten berühmte Philosophen und es entstanden bedeutende architektonische Bauwerke, deren Überreste wir heute noch bewundern können. Gleichzeitig war es die Zeit der heftigen Auseinandersetzungen der Stadtstaaten untereinander. Im Osten wartete ein Feind, der mal schwächer und mal stärker wurde: die Perser, mal Freunde, mal Feinde, auch das wechselte im Laufe der Geschichte.  

Bewege dich über den Zeitstrahl durch die klassische Zeit in Griechenland

Zeitlich setzen wir heute die griechische Klassik so etwa um 500 v. Chr. an. Sie endete mit dem Beginn der Alexanderzeit, etwa im Jahre 360 v. Chr. Geprägt wurde diese wichtige Epoche nicht nur durch eine Blütezeit der Kunst, sondern auch durch viele Kriege. Dies begann mit dem Aufstand der ionischen Griechen, die an den Küsten der heutigen Türkei lebten. Sie wollten sich aus der Herrschaft der Perser lösen und politisch selbstständig sein. Bei diesem Vorhaben unterstützten sie die Athener. Doch die Perser konnten unter ihrem König Dareios den Aufstand niederschlagen. Deshalb war Dareios ziemlich sauer und wollte die Athener für ihre Aufmüpfigkeit bestrafen.

So kamen die Perser 490 v. Chr. in Attika auf Griechenland an, ganz genau in Marathon. Hier besiegte der berühmte Miltiades mit einem kleinen Heer die Armee der Perser. Von Marathon aus sollte ein Läufer nach Sparta laufen, um dort weitere Unterstützung zu holen. Allerdings waren die Spartaner zu diesem Zeitpunkt mit einem religiösen Fest beschäftigt. So konnten oder wollten sie nicht helfen. Um diesen Läufer, der ursprünglich mal nach Sparta gelaufen ist, ranken sich viele Geschichten. Von diesen wissen wir nicht, ob sie stimmen. Aber es entwickelte sich daraus jedenfalls die Geschichte des "Marathonlaufs". Heute nehmen Wissenschaftler an, dass wahrscheinlich sogar das ganze Heer von Marathon nach Athen gelaufen ist. Die Strecke umfasste etwa 40 Kilometer.

Doch die Perser wollten diese Niederlage natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Schon zehn Jahre später, kamen sie wieder und überquerten die Meerenge zwischen Griechenland und der heutigen Türkei, den Hellespont. Bald kam es wieder zu einer berühmten Schlacht, zur Schlacht an den Thermopylen. Hier gibt es einen sehr schmalen Engpass, den der Spartanerkönig Leonidas mit nur wenigen Männern verteidigte. Doch konnte auch sein Einsatz den Durchbruch der Perser nicht verhindern. Diese zogen bis vor Athen und zerstörten am Ende sogar die berühmte Akropolis. Doch die Athener waren schlau und hatten mittlerweile eine eigene Flotte. Durch die List eines gewissen Atheners namens Themistokles, gerieten die Perser in eine Meerenge und mussten sich hier vor der Insel Salamis den Griechen ergeben.

Die Griechen erkannten, dass sie gemeinsam stärker waren und so mächtige Feinde wie die Perser besiegen konnten. So gründeten sie den Attischen Seebund, der unter der Führung Athens stand. Das allerdings rief die Spartaner auf den Plan, die den Athenern nicht die Vorherrschaft gönnten. So gründeten sie ihren eigenen Bund, den Peleponnesischen Bund. Am Ende kam es natürlich mal wieder zu einem Krieg, der als "Peleponnesischer Krieg" in die Geschichte einging. Wer siegte nun?

Weiter auf dem Zeitstrahl durch die Epoche der griechischen Klassik

Nach der letzten Seeschlacht des Peloponnesischen Krieges musste Athen aufgeben und sich Sparta beugen. Jetzt war Sparta der mächtigste Stadtstaat. Oft hörst du auch, dass ab 404 v. Chr. der politische Niedergang Griechenlands begann. Hatten sich all die Jahre zuvor die Griechen miteinander verbündet, vor allem auch gegen die Perser, so änderte sich dies ab diesem Zeitpunkt. So verbündeten sich jetzt einige Staaten wie Athen mit den Persern gegen die Spartaner. Wieder gab es Kriege. Am Ende zählten die kleinasiatischen Gebiete zum persischen Reich und die letzte bedeutende Macht war der Stadtstaat Theben. Alle anderen hatten sich gegenseitig so heftig bekämpft, dass am Ende keiner gewinnen konnte.

Es kam zwar zur Gründung eines zweiten Attischen Seebundes, der sich wieder gegen Sparta richtete. Auch diesen führten die Athener an. Die Thebaner mischten ebenso gewaltig mit. Doch am Ende waren auch sie nicht der lachende Dritte. Der Tod des Anführers der Thebaner, des Epaminondas, beendete die Macht der Thebaner.

Somit war der letzte bedeutende Stadtstaat in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Wie so oft sollte es in der Folge zum Aufstieg eines ganz anderen Staates kommen. Und der war? Das war der Staat der Makedonen unter König Philipp II. Sein Sohn Alexander sollte sich recht bald zum Herrscher über große Teile der damals bekannten Welt aufschwingen und das Perserreich besiegen. Aber die Zeit der griechischen Klassik endete damit und es begann die Zeit Alexanders und des Hellenismus. 

So lernen wir mal wieder etwas von den alten Griechen: “Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte”. So sind manchmal Koalitionen gegen einen starken Gegner durchaus sinnvoll. Auch das ist eine Erkenntnis, die wir in der heutigen Politik besser beherzigen sollten.