Zeitstrahl

      Perserkriege: Schlacht an den Thermopylen

      480 v. Chr.

      Eine legendäre Schlacht der Perserkriege

      Die Schlacht bei den Thermopylen gehört zu den berühmtesten Kämpfen der Antike. Sie fand im Jahr 480 v. Chr. während der zweiten Invasion der Perser statt.

      Zehn Jahre nach der Schlacht bei Marathon wollte der neue Perserkönig Xerxes die Griechen endlich besiegen. Denn die Niederlage seines Vaters Dareios war eine große Schande für das Perserreich. Also zog Xerxes mit einem gewaltigen Heer nach Griechenland, um Rache zu nehmen.

      Das riesige Heer des Xerxes

      Der Feldzug des Xerxes war beeindruckend: Er ließ sogar eine Brücke aus Booten über den Hellespont bauen, die Meerenge zwischen der heutigen Türkei und Griechenland. Dann marschierten seine Soldaten entlang der Küste nach Süden.

      Die griechischen Stadtstaaten hatten sich inzwischen verbündet, um gemeinsam Widerstand zu leisten – angeführt von Sparta und Athen. An einem engen Pass namens Thermopylen wollten sie den Vormarsch der Perser aufhalten.

      Der Kampf der Spartaner: Leonidas und seine 300

      Die Thermopylen waren in der Antike ein schmaler Engpass zwischen dem Kallidromos-Gebirge und dem Golf von Malia – an manchen Stellen nur wenige Meter breit. Genau dort stellten sich die Griechen den Persern entgegen.

      Der Spartanerkönig Leonidas führte eine kleine Streitmacht von 300 Spartanern und einigen Verbündeten an. Tagelang hielten sie das riesige persische Heer auf. Ihre Tapferkeit und Disziplin machten es den Persern fast unmöglich, den Engpass zu durchbrechen.

      Doch ein Verräter zeigte den Persern schließlich einen Geheimpfad durch die Berge. So konnten sie die Griechen von hinten angreifen. Leonidas und seine Männer kämpften bis zum letzten Mann und opferten sich, damit der Rest der griechischen Armee sich neu formieren konnte.

      Ein Denkmal für Mut und Freiheit

      Die Schlacht bei den Thermopylen endete mit dem Tod der Spartaner, aber ihr Mut beeindruckte ganz Griechenland. Ihr Opfer gab den Griechen Zeit, sich zu sammeln – und kurz darauf gewannen sie die Seeschlacht bei Salamis gegen die Perser.

      Zum Gedenken an die Gefallenen ließ Sparta später bei den Thermopylen ein Denkmal mit einem steinernen Löwen errichten. Die berühmte Inschrift lautete:

      „Wanderer, kommst du nach Sparta, gib Kunde dort,
      du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl.“
      (Übersetzung nach Friedrich Schiller)

      Diese Worte erinnern bis heute an den Mut und die Opferbereitschaft der Spartaner in der Schlacht bei den Thermopylen.

      Was wäre passiert, wenn die Perser gewonnen hätten?

      Heute feiern wir den Mut der Griechen und ihren Sieg über das riesige Heer der Perser. Doch hast du dich schon einmal gefragt, was passiert wäre, wenn die Perser gewonnen hätten?

      Dann wäre Griechenland vielleicht Teil des Perserreichs geworden. Athen und Sparta hätten keine eigenen Gesetze oder Herrscher mehr gehabt. Vielleicht hätte sich die Idee der Demokratie nie so entwickelt, wie wir sie heute kennen. Auch die griechische Kunst, Philosophie und Wissenschaft hätten sich anders oder gar nicht entfaltet.

      Aus Sicht der Perser war der Feldzug von König Xerxes übrigens kein „Angriffskrieg“, sondern ein Versuch, Ordnung im Westen seines riesigen Reiches herzustellen. Für sie waren die Griechen aufmüpfige Provinzen, die man wieder unter Kontrolle bringen wollte.

      Die Geschichtsschreibung stammt aber fast nur von griechischen Autoren wie Herodot. Deshalb kennen wir die Ereignisse hauptsächlich aus ihrer Sicht – die der Sieger. Aus persischer Perspektive war diese Niederlage nur eine von vielen Schlachten in einem riesigen Reich, das sich von Indien bis Ägypten erstreckte. Geschichte ist also auch immer eine Frage des Blickwinkels!

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