Antoninus Pius wird römischer Kaiser
Antoninus Pius (geb. 86, gest. 161) wurde im Jahr 138 römischer Kaiser. Er war der nächste der Adoptivkaiser nach Nerva, Trajan und Hadrian und bestimmte seine Nachfolge ebenso durch Adoption. Er blieb bis zu seinem Tod 161 römischer Kaiser.
Herkunft von Antoninus
Antoninus' Familie stammte aus dem südlichen Gallien, aus der römischen Provinz Gallia Narbonensis (heute Südfrankreich). Sein Vater war Konsul. Antoninus wuchs in der Nähe von Rom auf. Er durchlief die Ämterlaufbahn und erreichte schließlich das Amt des Prokonsuls, d.h. eines Statthalters, und zwar in der Provinz Asia (heute westliche Türkei). Er war verheiratet mit Faustina der Älteren.
Kaiser Hadrian adoptierte Antoninus, als er schwer erkrankte. Er legte auch gleich die weitere Nachfolge mit Marc Aurel und Lucius Verus fest. Marc Aurel war der Neffe von Faustina. Lucius Verus war der Sohn des eigentlich für die Thronfolge vorgesehenen Commodus, der aber schon im Januar 138 verstorben war. Marc Aurel und Lucius Verus waren im Jahr 138 aber zu jung, um das Amt des Kaisers zu übernehmen. So kam also Antoninus auf den Thron und war wohl nur als Übergangskaiser gedacht.
Regierungszeit von Antoninus Pius
Antoninus regierte 23 Jahre lang. Er war also alles andere als ein Übergangskaiser. Seine Tochter verheiratete er mit Marc Aurel - statt wie Hadrian es gewünscht hatte, mit Lucius Verus.
Eine der längsten Friedensperioden des Römischen Reiches fällt in die Regierungszeit des Antoninus Pius. Seine Herrschaft war wie die des Hadrian mehr auf Haltung der Grenzen als auf ihre Ausweitung ausgerichtet. Allerdings ließ er die Grenze in Britannien 160 Kilometer weiter nördlich des Hadrianswalles verlegen und dort den Antoninuswall erbauen - der Wall wurde 20 Jahre später allerdings wieder aufgegeben. In Obergermanien ließ er den Limes ebenfalls um rund 25 Kilometer vorverlegen. Kleinere Konflikte gab es an manchen Außengrenzen, etwa in Mauretanien. Insgesamt aber war es unter Antoninus friedlich im Römischen Reich.
Bei seinem Tod im Jahr 161 trat wie vorgesehen Marc Aurel zusammen mit Lucius Verus seine Nachfolge an. Erst jetzt kam es an der Ostgrenze des Reiches zu einem Krieg mit den Parthern.