Zeitstrahl

    Vespasian, Titus, Domitian

    von 69 bis 96

    Die Flavier

    Vespasian und seine Söhne Titus und Domitian regierten in den Jahren 69 bis 96. Sie gehörten der Familie der Flavier an. Diese drei Kaiser gehörten also der flavischen Dynastie an. Sie waren keine Adligen, sondern gehörten dem Ritterstand an, was heute dem oberen Bürgertum entsprechen würde. Das war etwas Neues.
     

    Vespasian (69 - 79)

    Schon im Sommer 69 hatten sich einige Legionen hinter Vespasian gestellt. Im Herbst wurde Vitellius besiegt und im Dezember hingerichtet. Am Ende des Vierkaiserjahres 69 trat Vespasian (geb. 9, gest. 79) dann seine Herrschaft an. Er war also der erste Kaiser der Flavier. 

    Vespasian hatte sich in der Ämterlaufbahn zum Konsul hochgearbeitet und Legionen im Osten des Reiches befehligt. Er war ein erfolgreicher Feldherr. Im Vierkaiserjahr setzte sich Vespasian schließlich durch und wurde zum Princeps ernannt, zum Kaiser des Römischen Reiches.

    Während seiner Regierungszeit stabilisierte Vespasian das Reich nach den langen Wirren wieder. Nachdem Aufstände in Judäa und Britannien niedergeschlagen worden waren, setzte eine friedliche Phase ein.  Man spricht sogar von dem “flavischen Frieden”, der nun herrschte.

    Unter Vespasian wurde mit dem Bau des berühmten Kolosseums begonnen. Nach seiner Familie hieß es Amphiteatrum Flavium. Die Schulden, die Neros Herrschaft hinterlassen hatte, wurden abgebaut. Vespasian erhöhte die Steuern und sparte an anderen Stellen Gekld ein.

    Politisch und wirtschaftlich stabilisierte Vespasian so das Römische Reich. Er legte den Grundstein für die größte Ausdehnung des Reiches, wie sie dann unter Trajan erfolgte. Er war nicht nur erfolgreich, sondern auch sehr beliebt.

    79 starb Vespasian eines natürlichen Todes. Nachfolger wurde sein Sohn Titus.
     

    Titus (79 - 81)

    Titus (geb. 39, gest. 81) galt als ebenso mustergültiger Herrscher wie sein Vater. Er regierte allerdings nur zwei Jahre, von 79 bis zu seinem Tod 81.

    Titus war durch den Aufstieg seines Vaters am Kaiserhof erzogen worden. Er hatte sich wie sein Vater einen Namen als Feldherr gemacht. Er befehligte Truppen in Germanien und Britannien. Im Jüdischen Krieg hatte er erfolgreich die Legionen angeführt. Unter ihm wurde der Tempel in Jerusalem zerstört.

    Nach dem Ausbruch des Vesuv im Jahre 79, bei dem u. a. Pompeji zerstört worden war, leitete Titus schnell Hilfsmaßnahmen ein, ebenso nach einem Brand in Rom. Zum Senat hatte Kaiser Titus ein sehr gutes Verhältnis. Der Bau des Kolosseums wurde unter Titus vollendet, außerdem ließ er die Titusthermen errrichten.

    Nach seinem Tod 81 nach einer Krankheit übernahm sein Bruder Domitian die Regentschaft.
     

    Domitian (81 - 96)

    Domitian (geb. 51, gest. 96) wird häufig als Gegenteil von seinem Vater und Bruder gesehen. Den Senat brachte er gegen sich auf, indem er ihn kaum zu Rate zog. Es gab wieder mehr Gewalt und Hinrichtungen. Domitian nannte sich auch nicht mehr Princeps wie die Kaiser vor ihm, sondern "dominus et deus" - Herr und Gott.

    Unter Domitian gab es erneut Feldzüge in Germanien (siehe auch Varusschlacht). Dort wurde mit dem Bau des (Obergermanisch-Rätischen) Limes begonnen, des Grenzwalles zwischen Rhein und Donau. In Britannien dehnte Domitian die römische Grenze nach Norden bis an Schottland heran aus. In der Außenpolitik war Domitian also sehr erfolreich.

    Im Jahre 96 wurde Domitian ermordet. Sein Nachfolger wurde Nerva, mit dem die Reihe der Adoptivkaiser begann.

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